Solidarität mit Schwierigkeiten. Das Bremer Koordinationsbüro der polnischen Gewerkschaft Solidarność und das Engagement Bremens für Polen in den 1980er Jahren

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Beschreibung

Rüdiger Ritter
Hardcover, 332 Seiten, 23,5 x 16,5 cm

13. Dezember 1981. Eine Delegation der polnischen Gewerkschaft Solidarność aus Danzig trifft in Bremen zu einem Arbeitsbesuch ein. Dort erfahren sie, dass wenige Stunden nach ihrer Ausreise aus Polen dort das Kriegsrecht verhängt und die Solidarność zerschlagen wurde. Sie beschließen daraufhin, in Bremen zu bleiben, und gründen ein »Informations- und Koordinationsbüro« für die Hilfe für Solidarność, das jedoch nur kaum zwei Jahre besteht. Den Mitgliedern wurde von deutscher wie von polnischer Seite Unfähigkeit vorgeworfen, es kamen sogar Gerüchte auf, bei ihnen handele es sich um raffiniert getarnte Agenten des polnischen Geheimdiensts – freilich ohne dass jemand dafür Beweise vorlegen konnte.
Rüdiger Ritter zeichnet in diesem Buch erstmals das Wirken des Bremer Büros detailliert nach. Mit der Unterstützung des Bremer Senats und der Bremischen Bürgerschaft, aber auch vieler Organisationen und Privatpersonen entfalteten die Büromitglieder anfangs beträchtliche Aktivität, bis sie in die Mühlen der deutsch-polnischen Missverständnisse gerieten: Gläubige katholische Freiheitskämpfer einerseits und gestandene deutsche Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre andererseits – auch wenn sie in Bremen nicht zueinander fanden, so stand das Bremer Büro doch am Beginn eines neuen deutsch-polnischen Annäherungsprozesses, der sich an diesem Beispiel wie unter einer Lupe betrachten lässt. Das Wirken des Büros ist daher sowohl ein zu Unrecht vernachlässigter Teil der Geschichte Bremens als auch der deutsch-polnischen Beziehungen.